BERICHTE-ARCHIV

11.10.2001

L'ame Immortelle, Garden Of Delight, Eisheilig, 8.10.2001, Röhre, Stuttgart

Die Konzertsaison ist in vollem Gange und auch Stuttgart kriegt gerade eine Breitseite ab. So durften wir nun diese so genannte Festival-Tour mit 3 doch recht unterschiedlichen Bands erleben.

Eisheilig als erste Band hatten es anscheinend sehr eilig. Offizieller Konzertbegin war 20:30 Uhr, als ich 5 Minuten vorher die Röhre betrat, spielten sie aber schon. Eisheilig spielen düsteren, schleppenden Metal, der mich an Type O Negative erinnert. Allerdings ist das nicht wirklich die Sparte von Musik, die ich so bevorzuge - also steinigt mich bitte nicht ob meiner Aussagen :-). Jedenfalls war die Musik nicht zu aufdringlich, so daß man ich mir das durchaus anhören konnte. Zu sehen gab es hier nicht sehr viel, meist war die Bühne stockfinster, nur vereinzelt gabs mal etwas Licht auf der Bühne. Nur kurz vor Schluß zeigte sich der Lichttechniker von seiner fiesen Seite und blendete die versammelte Schar indem er urplötzlich die Scheinwerfer anstellte. Die Bühne erschien mir für die 5 Leute fast schon ein ißchen zu klein, zumal Eisheilig auch nicht den gesamten Bereich benutzen durften, weil im hinteren Teil schon die Deko für L'ame Immortelle stand. Die Zuschauer machten noch einen großen Bogen um die Band so daß der Sänger passenderweise beim Abgang von Eisheilig darum bat, doch dichter an die Bühne zu kommen.

Nach einer recht kurzen Umbauphase waren dann Garden Of Delight dran. Der Name war mir bekannt, aber Lieder von denen hab ich bisher höchstens mal unbewußt in der Disco oder auf nem Sampler gehört. Dafür begeisterten sie mich sofort. Die düstere Stimmung wurde durch die nun bessere Beleuchtung sehr gut unterstrichen. Frontmann Artaud ließ sich des öfteren effektvoll anstrahlen. Gothic Rock der besseren Sorte bekam man hier geboten und eigentlich hatten GoD den Vorband-Status nicht verdient, gibt es sie doch mittlerweile seit 10 Jahren und 9 Alben plus einer Best-Of. Dem Publikum gefiel der Auftritt und so ließen sich GoD sogar zu einer Zugabe zurück auf die Bühne bitten. Insgesamt war es ein sehr gutes Konzert und mich haben sie zumindest soweit gebracht, daß ich mir die Best-Of zugelegt habe.

Diesmal war die Umbaupause etwas länger. Als es dann endlich losgehen sollte (ein Bühnentechniker machte entsprechende Gesten Richtung Mischpult) wollte aber der Tontechniker wohl (noch) nicht. Erst etwa 10 Minuten und mehrere heftige Gesten des Bühnentechnickers später ging es dann endlich los. Der Auftakt war Klasse. Hinter einem Vorhang saßen eine Violinistin und ein Cellist und spielten zum Intro auf. Auch im weiteren Verlauf des Konzertes wurde von den beiden Instrumentalisten erfreulich viel Gebrauch gemacht - das tat den Stücken doch sehr gut. Die Bandmitglieder von L'ame Immortelle kamen dann nachheinander (erst Hannes, dann Thoma und zu guter Letzt Sonja) auf die Bühne. Sonjas rote Haare waren dann auch der erste richtige Farbtupfer an diesem Abend (nach den sehr dunklen Bühnenshows der Vorbands). Die Bühnendeko bestand aus zwei verschnörkelten Mikrofonständern für Thomas und Sonja, einem noch recht normal aussehenden Keyboard-Ständer (natürlich inklusive Synthi) von Hannes und einem an Ketten aufgehängten Pult für was-auch-immer (ersten konnte man nicht sehen, was sich dort verbarg und zweitens führten von diesem Pult auch keinerlei Kabel weg), hinter dem sich Thomas ab und zu verlustierte.
Geboten wurden alle bekannten und beliebten Stücke der bisherigen 4 Alben (und wenn ich das richtig mitbekommen habe sogar ein ganz neues). Da waren unter anderem "Gefallen", "Stern", "Changes", "Ich gab Dir alles" und natürlich "Bitterkeit" und "Life will never be the same again". Bei den Stücken, die Thomas und Sonja im Duett singen, führten die beiden meist kleine Theatereinlagen auf. Thomas' Darstellung des bösen Buben geriet zwar selten glaubhaft, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Neben diesen Einlagen beschränkte sich die Show dann auch auf Lichteffekte - aber das ist schon weit mehr als andere Elektro-Bands anzubieten haben. Die Stimmung in der etwa halb gefüllten Röhre (meine Schätzung: 300 Leutchen) war sehr gut. So blieb natürlich auch die Zugabe nicht aus, die mit "Die tote Kirche" mit einem Lied begann, für das ich mich nie so recht begeistern konnte. Vorher wurde mit zwei großen Kerzenständern noch das passende Ambiente geschaffen. Nach der Zugabe (ich glaub, es waren 3 Stücke), kamen alle Beteiligten nochmal auf die Bühne, wurden gefeiert und bedankten sich artig beim Publikum.

Insgesamt bekam man hier in 3 1/2 Stunden sehr unterschiedliche aber durchweg gute Musik zu hören und gute Shows zu sehen und das Publikum war gut bei der Sache - was will man mehr.

Quelle: [ jens@a-rea.de ]

 

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